<img height="1" width="1" style="display:none;" alt="" src="https://px.ads.linkedin.com/collect/?pid=5283401&amp;fmt=gif">

Re-Use wird systematisch. BaWü beendet Wegwerfarchitektur.

Baden-Württemberg: „Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile“ macht Bauteil-Re-Use systematisch planbar - von Analyse bis Genehmigung.

 

Matthias Uhl Date: 10.09.2025
<span id="hs_cos_wrapper_name" class="hs_cos_wrapper hs_cos_wrapper_meta_field hs_cos_wrapper_type_text" style="" data-hs-cos-general-type="meta_field" data-hs-cos-type="text" >Re-Use wird systematisch. BaWü beendet Wegwerfarchitektur.</span>

Leitfaden für tragende Bauteile: Das Ende der Wegwerfarchitektur

Ein Stahlträger, einst das Rückgrat eines Stuttgarter Bürogebäudes der 1970er Jahre, stemmt heute die Lasten eines Freiburger Wohnprojekts. Was früher dem Schrotthändler gehörte, bekommt nun eine zweite Karriere – nicht zufällig, sondern nach Plan. Baden-Württemberg schreibt mit seinem neuen „Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile“ Baugeschichte: Erstmals wird aus dem chaotischen Einzelfall eine klar geregelte Strategie.

Stahl

Revolution mit Ansage

Jährlich fallen in Deutschland 220,6 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle an – ein Material-Tsunami, der bisher meist auf Deponien landet. Der 44-seitige Leitfaden von KIT und TU München verändert die Spielregeln: Statt jahrelanger Genehmigungs-Odyssee gibt es nun ein standardisiertes Verfahren – von der Bestandsanalyse über den schonenden Rückbau bis zur Zustimmung im Einzelfall (ZiE) oder vorhabenbezogenen Bauartgenehmigung (vBg).

„Derzeit braucht es für jede Wiederverwendung eine Zustimmung im Einzelfall“, sagt Ministerin Nicole Razavi. „Das wollen wir vereinfachen.“ Noch wichtiger: Die Landesregierung denkt nicht mehr nur in Recycling-Optionen, sondern in proaktiven Materialstrategien.

Vom Abrissschutt zum Rohstoffdepot

Der Paradigmenwechsel beginnt im Entwurfsprozess: Gebäude werden nicht mehr als künftige Abfälle gesehen, sondern als temporäre Materiallager. Der Leitfaden definiert erstmals materialspezifische Prüfprotokolle für Stahl und Holz, regelt Bemessung und Aufbereitung für die zweite Nutzung. 2026 soll Stahlbeton folgen – ein weiterer Meilenstein.

Was das für Planende bedeutet

Für Architekt:innen und Ingenieur:innen heißt das: Re-Use wird planbar. Bauteile lassen sich frühzeitig auf Wiederverwendbarkeit prüfen und in Ausschreibungen integrieren. Das schafft neue Spielräume – gestalterisch, ökologisch und wirtschaftlich.

Digitale Werkzeuge als Katalysator

Screenshot 2025-09-10 174026Der Leitfaden liefert den rechtlichen und technischen Rahmen, digitale Tools können ihn in den Planungsalltag übersetzen. Heute ist es möglich, schon in der ersten Skizze Materialdaten zu bewerten – etwa zu Materialgesundheit, Demontierbarkeit, Trennbarkeit, Recyclingfähigkeit, Schadstoffgehalt, CO₂-Emissionen oder Materialherkunft. So werden aus Visionen wie „Design for Re-Use“ konkrete, umsetzbare Entscheidungen im CAD-Workflow – bspw. mit integriertem cockpit.planner, das diese Parameter modellbasiert auswertet, dokumentiert und als Materialpass ausgibt.

Die Zukunft baut anders

Baden-Württemberg hat mit diesem Leitfaden den Grundstein für eine Baupraxis gelegt, die Materialien nicht verbraucht, sondern zirkulieren lässt. Für Planungsbüros eröffnet das neue Perspektiven – und die Chance, Vorreiter einer Bauwende zu sein, die ökologisch wie ökonomisch überzeugt.


Download: Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile – Stahl- und Holzbau

Diese Beiträge könnten auch interessant für Sie sein!

Re-Use wird systematisch. BaWü beendet Wegwerfarchitektur.

Baden-Württemberg: „Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile“ macht Bauteil-Re-Use systematisch planbar - von Analyse bis Genehmigung.

>
Webinar: So BIM-Elemente smart in Projekt & Büro aktualisieren.

Webinar am 17.09.: Erfahren Sie, wie Sie BIM-Elemente effizient aktualisieren – zentral im Büro, nach Bedarf im CAD-Projekt. Jetzt anmelden!

>
Land NRW investiert Millionen in Cradle-to-Cradle-Projekte

NRW fördert 6 kommunale Cradle-to-Cradle-Projekte mit 12 Mio. €. Digitale Tools zeigen, wie aus der Vision zirkulären Bauens gelebte Realität wird.

>