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Praxis: FOAM beschleunigt Datenprozesse im Common Data Environment

BIM-Manager Thomas Brenner (FOAM) erklärt den Wechsel zu cloudbasierten Material- & Bauteil-Bibliotheken sowie strukturiertem BIM-Datenmanagement.

 

Matthias Uhl Date: 05.08.2025
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Common Data Environment:
Vom Da
tenchaos zur strukturierten Wissensbasis

Konsistente Daten sind die Grundlage erfolgreicher BIM-Projekte – doch in der Praxis ist das leichter gesagt, als getan. Besonders bei komplexen Projekten können Datenintegrität und -aktualität schnell zur Herausforderung werden. Das Wiener Architekturbüro FOAM hatte bereits ein strukturiertes System für Bibliotheksverwaltung entwickelt und setzt mittlerweile auf den cockpit.planner als cloudbasierte zentrale Datenverwaltung. Im Gespräch mit Thomas Brenner, BIM-Manager bei FOAM ZT, erfahren wir, wie ein strukturiertes BIM-Bibliotheksmanagement diese Herausforderungen meistert.

Wie haben Sie bisher mit Bibliotheken und Katalogdaten gearbeitet?

Brenner: Wir hatten schon immer einen strukturierten Ansatz für unsere Daten. Unsere Bibliothek wurde zentral auf dem Server gepflegt, sodass alle Mitarbeiter auf dieselbe Datenbasis zugreifen konnten. Wenn wir Elemente angepasst oder verbessert haben, wurden sie dort aktualisiert.

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Eine Besonderheit bei uns ist unsere Vorlagendatei. Diese enthält unseren Bürostandard für die Modellierung von CAD-Modellen. Es gibt hier unterschiedliche Philosophien – entweder eine schlanke Vorlage, bei der man alles aus der Bibliothek holt, oder eine umfangreiche Vorlage, die bereits viele Elemente enthält. Wir haben uns für den zweiten Ansatz entschieden.

Das bedeutet, unsere Vorlagendatei ist sehr umfangreich und braucht mehr Speicherplatz, aber das ist heute kein großes Thema mehr. Der Vorteil für unsere User: Sie fangen ein neues Projekt an und haben eigentlich alles, was sie brauchen, schon in der Datei vordefiniert bzw. vorliegen. Nur in Ausnahmefällen müssen sie in der externen Bibliothek nach zusätzlichen Elementen suchen.

Welche Herausforderungen gab es dennoch bei der Strukturierung und Weitergabe von Bauteildaten?

Brenner: Eine zentrale Herausforderung ist, dass für jedes Projekt wieder andere Daten im Hintergrund nötig sind. Jedes Projekt hat deshalb seine eigene, strukturierte Aufbautenliste, die der Bauphysiker durchrechnet. Eine massive Außenwand aus Stahlbeton mit Vollwärmeschutz hat beispielsweise eine bestimmte Aufbautennummer. Eine Stahlbetondecke mit Parkettboden ist Fußboden 01, dieselbe Decke mit Fliesenboden im Sanitärbereich wird zu Fußboden 02.

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Diese projektspezifischen Anpassungen sind oft nicht kompatibel mit dem, wie wir modellieren. Dieselbe Wand kann durch drei verschiedene Räume gehen – durch ein Wohnzimmer, ein Bad und einen Abstellraum. Das ist ein komplexes Thema.

Je größer ein Projekt ist, desto höher wird die Komplexität, auch durch die steigende Anzahl an verwendeten Bauteilen und deren Varianten. Der stetige Begleiter in den Projekten ist deshalb die Frage: Wie kann man diese Bauteile bzw. einzelne Elemente in möglichst effizienter sowie konsistenter Weise mit spezifischen Informationen versehen? Zudem, wenn Revit-Elemente verdoppelt werden, hängt das System gerne eine '1' an den Namen an, und plötzlich hat man 'Fenster' und 'Fenster 1'. Beim Modellieren sieht das gleich aus, aber beim Auswerten führt dies zum Problem. Das Etablieren von Strukturen, Standards und digitalen Datenprozessen ist der Schlüssel für eine effiziente Projektrealisierung.

Wie hat sich Ihre Datenstruktur durch die Implementierung des cockpit.planner in Ihr Common Data Environment verändert?

Brenner: Mit der cloudbasierten Datenbank des cockpit.planner haben wir jetzt in unserem CDE eine einheitliche Verwaltungsstelle für alle unsere Bauteil- und Materialinformationen. Wenn wir neue Materialien oder Bauteile zentral anlegen, stehen diese – und das dahinterliegende Wissen - nicht nur sofort für die Anwendung in unseren Projekten bereit, sondern lassen sie sich auch via Plug-in bedarfsgerecht ins Revit-Modell mit wenigen Mausklicks integrieren sowie in der Folge auswerten.

Das funktioniert wesentlich einfacher als die teilweise händischen Prozesse früher und hilft uns, den Datenstand konsistent zu halten. Der Faktor Mensch ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Es kann immer passieren, dass jemand trotzdem etwas anderes verwendet – aber mit dem cockpit.planner ist es deutlich einfacher zu kontrollieren und damit zu gewährleisten, dass der Datenstand nicht auseinanderläuft. Denn das würde den Projektteams Zeit kosten und die Fehlerwahrscheinlichkeit erhöhen.

Wir haben jetzt mit dem cockpit.planner eine zentrale Datenbasis, wo wir alle Daten im Blick haben, verwalten und adaptieren können. Das ist ein Qualitätssprung im Vergleich zur früheren Arbeitsweise.

Welche Rolle spielt die Integration von Nachhaltigkeitsdaten in dieses System?

Brenner: Durch die im cockpit.planner integrierten Nachhaltigkeitsdaten wird unsere zentrale Bibliothek noch wertvoller. Die Materialien und Bauteile sind jetzt mit Informationen zu CO2-Fußabdruck, Materialgesundheit und Kreislauffähigkeit angereichert.

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Früher hatten wir grundlegende geometrische und alphanumerische Informationen – jetzt sind zudem die ökologischen Eigenschaften direkt mit den Elementen verknüpft. Das bedeutet, dass jeder Planer automatisch mit diesen Informationen arbeitet, Nachhaltigkeitsbetrachtungen schon ab früher Projektphase möglich sind und nahezu das gesamte Projektteam faktenbasiert und analytisch in diesem Thema agiert.

Ein besonderer Vorteil ist, dass die Daten aus zertifizierten Quellen wie der EPEA Generic Materialdatenbank oder der ÖKOBAUDAT stammen. Das gibt uns die Sicherheit, dass wir mit verlässlichen, transparenten Daten arbeiten. Im Vergleich zu anderen Lösungen, etwa von Autodesk, wo die Herkunft der Nachhaltigkeitsdaten oft unklar bleibt, ist das ein großer Mehrwert.

Wie spielt Power BI in Ihre Datenstrategie hinein?

Brenner: Ein enormer Fortschritt für uns ist die direkte Schnittstelle zu Power BI. Über die Live-API-Verbindung können wir mit den Daten aus dem cockpit.planner flexibel arbeiten – sei es bei der farblichen Darstellung oder der Strukturierung und Zusammenfassung.

Dieses Thema betrifft nicht nur Nachhaltigkeitsdaten. Einer unserer wichtigsten Informationscontainer sind Räume. Wie man Räume auswertet und Flächen berechnet, ist überraschend komplex. Es gibt Auswertungen nach ÖNorm, die nicht deckungsgleich mit denen fürs Mietrecht sind, die wiederum nicht mit internen Flächenaufstellungen großer Bauträger übereinstimmen. Gehört eine Loggia zur Wohnnutzfläche oder nicht? Da gibt es viele Interpretationen.

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Mit Power BI sind wir in unseren Auswertungen sehr flexibel und können wir Daten nach unterschiedlichsten Kriterien auswerten sowie darstellen. Die gleiche Herangehensweise wenden wir jetzt auf Materialdaten und Rezyklierbarkeit an. Wir können uns anschauen, wieviel Stahlbeton wir verbaut haben und wie dieser auf Decken, Wände und Stützen verteilt ist. Die Möglichkeiten, die Daten zu präsentieren und zu gliedern, liegen jetzt an uns. Jedes neue Aufdröseln eröffnet eine neue Perspektive auf das Projekt.

Das Beispiel FOAM zeigt, wie ein Architekturbüro ausgehend von einer strukturierten und kompatiblen Datenplattform die eigenen Datenprozesse sowohl in Richtung Modellierung, Projektauswertung und Berichtswesen zeitsparend und fehlerreduzierend organisieren lassen.  

Zum cockpit.planner

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