Kommunikations-Wunder erforderlich: Wie 48% aller Nacharbeiten vermeidbar wären.
Kleine Anekdote: Donnerstag, 16:30 Uhr. Projektleiter Thomas Kellner starrt ungläubig auf sein Smartphone. Die WhatsApp von der Baustelle ist eindeutig: „Wand steht schon – aber war die nicht gestrichen?“ Er greift zum Telefon, ruft den Bauleiter an. Besetzt. WhatsApp an den Architekten. Keine Antwort. Email an den Tragwerksplaner. Automatische Abwesenheitsmeldung bis Montag. Was Kellner in diesem Moment noch nicht weiß: Die Trockenbauwand, die gerade errichtet wurde, hatte er drei Tage zuvor in einer Planungsrunde gestrichen. Die Änderung stand im Protokoll – aber nur dort. Die ausführende Firma hatte die veralteten Pläne. Das Resultat: Eine Wand für 8.500 Euro, die am nächsten Tag wieder abgerissen werden muss.
Die 177-Milliarden-Dollar-Frage
Was Thomas Kellner erlebt, ist keine Ausnahme. Eine internationale Studie von PlanGrid und FMI bringt das Ausmaß des Problems erstmals in erschütternde Zahlen: 48% aller Nacharbeiten auf Baustellen entstehen durch mangelhafte Kommunikation oder unzureichende Informationen. In den USA summiert sich das auf geschätzte 177,5 Milliarden Dollar jährliche Mehrkosten – übertragbar auf andere Länder, da überall dieselben Ursachen Zeit kosten: fragmentierte Kommunikation und fehlende zentrale Datenhaltung.
Die Studienautoren gehen noch weiter und quantifizieren den wöchentlichen Zeitverlust pro Teammitglied: 14,1 Stunden verschwenden Bau- und Projektbeteiligte jede Woche mit vermeidbaren Tätigkeiten. Das entspricht 35% der Arbeitszeit – mehr als einem ganzen Arbeitstag.
Aufgeschlüsselt bedeutet das:
Deutsche Realität: Verdopplung der Verzögerungen
Die internationalen Zahlen spiegeln sich eins zu eins in der deutschen Baupraxis wider. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau meldete 2022 einen dramatischen Anstieg: 60,7% der befragten Ingenieurbüros berichteten von Verzögerungen auf Baustellen – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Bereits 2013 beziffert eine BauInfoConsult-Studie die Fehlerkosten durch Planungsprobleme auf 17% des gesamten Branchenumsatzes – das entsprach damals 21 Milliarden Euro allein in Deutschland.
Wenn der Medienbruch zur Kostenfalle wird
Solche Kommunikationsbrüche entstehen systematisch: Änderungen werden in Besprechungen beschlossen, aber mangels zentraler digitaler Abstimmung gehen sie auf dem Papierweg verloren. Die ausführenden Firmen arbeiten mit veralteten Plänen.
Doch genau hier liegt das Problem: 72% der Unternehmen nutzen weiterhin papierbasierte Prozesse. Der deutsche Papierverbrauch liegt konstant bei 20 Millionen Tonnen jährlich – ein klarer Indikator für hartnäckige Medienbrüche.
Fachkräftemangel verschärft das Kommunikationschaos
Die aktuelle Personalknappheit wirkt als Brandbeschleuniger für Kommunikationsprobleme. Die Zahlen sind eindeutig: 91% der Ingenieurbüros haben Stellenbesetzungsprobleme (Bundesingenieurkammer 2022), 53,6% der bayerischen Büros melden offene Stellen – 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Paradox dabei: Eine aktuelle PwC-Studie 2025 zeigt, dass 82% der Befragten den Fachkräftemangel als Hauptproblem der Digitalisierung sehen. Ausgerechnet die Lösung wird durch das Problem blockiert. Gleichzeitig leisten 65% der Architekten regelmäßig 5,4 Überstunden pro Woche – Zeit, die für strategische Digitalisierung fehlt.
Das Resultat: Überlastete Projektleiter hetzen von Termin zu Termin, wichtige Abstimmungen werden verschoben, Entscheidungen werden in WhatsApp-Gruppen getroffen statt dokumentiert. Doch genau hier liegt die Chance: Wer jetzt digitale Plattformen wie cockpit.planner als „digitalen Mitarbeiter“ einsetzt, kompensiert nicht nur fehlendes Know-how, sondern verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Die 26%-Rechnung: Was Kommunikationschaos kostet
Rechnen wir konkret: Bei einem durchschnittlichen Planer-Jahresgehalt von 65.000 Euro entsprechen 14,1 Wochenstunden Kommunikationsverlust 35% der Arbeitszeit. Das sind 22.750 Euro pro Mitarbeiter und Jahr, die für ineffiziente Abläufe verschwendet werden.
Für ein 10-köpfiges Planungsbüro bedeutet das:
Diese Rechnung berücksichtigt noch nicht die indirekten Kosten: Kundenverlust durch Terminverzögerungen, Gewährleistungsansprüche bei Fehlern, Reputationsschäden bei wiederholten Problemen.
Echtzeitkommunikation als Game-Changer
Moderne Bauunternehmen beginnen zu verstehen: Digitale Projektwerkzeuge, die alle Kommunikationen auf einer einzigen Plattform bündeln, reduzieren nachweislich Missverständnisse und verringern Nacharbeiten. Cockpit.planner adressiert genau diese Problematik durch zentrale Datenhaltung und strukturierte Kommunikationsabläufe.
Cockpit.producer
ermöglicht es Herstellern, standardisierte Produktbibliotheken zu launchen, die direkt in Planungsprozesse integriert werden. Dadurch entfällt die zeitraubende Produktrecherche, die zusätzlich 33% der Planungszeit verschlingt.
Handlungsempfehlungen für Projektleiter
Thomas Kellner, unser Projektleiter vom Anfang, hätte diese teure Erfahrung mit einer zentralen digitalen Plattform wie cockpit.planner vermeiden können. Die Frage ist: Braucht es wirklich erst das 8.500-Euro-Lehrgeld?
Unsere Antwort: Nein. Das Geld ist an anderer Stelle deutlich besser investiert – etwa in BIM-Tools, digitale Workflows, Echtzeitkommunikation oder cockpit.planner – statt in die tägliche Reparatur-Show verlorener Informationen.
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Quellen:
PlanGrid/FMI-Studie (2018): Construction Inefficiency Analysis, Bayerische Ingenieurekammer-Bau: Konjunkturumfrage 2022, BauInfoConsult-Studie (2013): Fehlerkosten im Planungsprozess, VBI-Magazin (2022): Praxisbeispiele Medienbruch, PwC-Studie (2025): Digitalisierung der deutschen Bauindustrie, Bundesingenieurekammer-Studie (2022): Fachkräftemangel und Stellenbesetzung