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KfW-Studie: Klimaschutz wird zum Wirtschaftstreiber

Geschrieben von Matthias Uhl | 12.11.2025 15:54:14

💵 Klimaschutz als Wachstumstreiber: KfW- und Deloitte-Studie zeigt, wie die grüne Transformation Wettbewerbsfähigkeit stärkt

Klimaschutz ist kein Kostenfaktor, sondern eine Wachstumschance – das zeigen die KfW und Deloitte in einer neuen Studie, die im Oktober 2025 in Frankfurt vorgestellt wurde. Sie belegt, wie die grüne Transformation Unternehmen widerstandsfähiger, effizienter und innovativer macht. Wer jetzt auf Nachhaltigkeit setzt und in dekarbonisierte Geschäftsmodelle investiert, gewinnt nicht nur neue Märkte und schafft Wachstum, sondern sichert auch seine Wettbewerbsfähigkeit in einer sich rasant wandelnden Welt.

Klimaschutz zahlt sich aus

Klimaschutz ist längst keine moralische Kür mehr, sondern eine ökonomische Notwendigkeit – und zugleich ein gewaltiger Wettbewerbsvorteil. Das zeigt die neue Studie der KfW und Deloitte, die die wirtschaftlichen Chancen der Dekarbonisierung umfassend beleuchtet. Ihr Fazit: Wer heute in Klimaschutz und grüne Technologien investiert, stärkt seine Widerstandsfähigkeit, senkt Kosten, erschließt neue Märkte und erhält besseren Zugang zu Kapital.

Die wirtschaftliche Logik des Klimaschutzes

Laut der Studie haben Klimarisiken längst das Stadium „ferner Zukunft“ verlassen. Allein zwischen 2000 und 2024 verursachten klimabedingte Katastrophen weltweit 3,6 Billionen US-Dollar an direkten Schäden – Tendenz steigend. Umgekehrt können ambitionierte Klimapolitiken den globalen Wohlstand bis 2100 um bis zu 15 Prozent steigern.

„Kurzfristige Investitionen in Klimaschutz zahlen sich langfristig deutlich aus“, heißt es im Bericht.
„Die Kosten des Nichtstuns übersteigen die Aufwendungen des Handelns bei Weitem.“

Vier Hebel für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Die Studie identifiziert vier zentrale Vorteilsfelder, über die Unternehmen vom Klimaschutz profitieren:

  • Teilnahme an Zukunftsmärkten: Über 130 Staaten – verantwortlich für drei Viertel des globalen BIP – streben Treibhausgasneutralität an. Das befeuert die Nachfrage nach grünen Technologien.
  • Resilienz: Weniger Abhängigkeit von fossilen Energiepreisen, stabilere Lieferketten, bessere Vorbereitung auf Regulierung.
  • Effizienzgewinne: Weniger Energie- und Materialverbrauch, schnellere Amortisation grüner Technologien, bis zu 85 % Kostensenkung bei Solarenergie seit 2010.
  • Finanzierungszugang: 88 % der weltweiten Investoren bevorzugen nachhaltige Investments; grüne Anleihen erreichten 2024 ein Rekordvolumen von 447 Mrd. US-Dollar.

Der grüne Markt boomt

Das weltweite Marktvolumen für Umwelt- und Klimatechnologien lag 2022 bereits bei über 1 Billion Euro – mit jährlichen Wachstumsraten von über 7 %. Bei anhaltendem Trend verdoppelt sich der Markt in weniger als zehn Jahren. Besonders dynamisch sind Sektoren wie:

  • Erneuerbare Energien: +5,4% jährliches Wachstum bei Solar- und Windkapazitäten.
  • Energieeffizienz insbesondere im Gebäudebereich: +10 % jährlich.
  • Nachhaltige Mobilität: +50 % Wachstum bei E-Autos (2019–2024). Logistik: +4,9% pa.
  • Kreislaufwirtschaft: +5 % jährlich.

Bis 2045 könnte sich der globale Markt für grüne Technologien – je nach politischer Ambition – verdreifachen bis versiebenfachen.

 


 

Deutschlands Position im grünen Wettbewerb

Deutschland zählt zu den führenden Exportnationen für Umwelttechnologien – mit 13 % Weltmarktanteil. Rund 9 % der Bruttowertschöpfung stammen aus dem grünen Sektor.

Doch die Konkurrenz wächst: China dominiert zunehmend bei Batterien, Solartechnik und E-Mobilität. Die Autoren mahnen: Deutschland müsse seine Innovationsstärke konsequent ausbauen, Bürokratie abbauen und Investitionen in Zukunftstechnologien beschleunigen.

Hürden auf dem Weg zur Transformation

Die Transformation ist kein Selbstläufer. Die Studie benennt fünf zentrale Herausforderungen:

  • Technologische Unreife: Ein Drittel der benötigten Emissionsminderungen hängt von Technologien ab, die erst in der Entwicklungsphase sind.
  • Preis- und Rohstoffvolatilität: Unsichere Energie- und Materialmärkte.
  • Politische Unsicherheit: Unklare CO₂-Preise und uneinheitliche Regulierung.
  • Finanzierungslücken: Fehlendes Eigenkapital, hohes Risiko in frühen Projektphasen.
  • Bürokratie: Langwierige Genehmigungsprozesse hemmen Projekte.

Politikempfehlungen der Autoren

Damit Klimaschutz zur Wachstumsmotorik wird, empfehlen KfW und Deloitte fünf Handlungsfelder:

  • Risikoteilung: Öffentliche Instrumente wie „Carbon Contracts for Difference“ oder staatliche Garantien sollen Investitionen absichern.
  • Marktanreize: Öffentliche Beschaffung und einheitliche Standards sollen Nachfrage nach grünen Produkten ankurbeln.
  • Konsistente CO₂-Bepreisung: Ohne klaren Preis auf Emissionen bleibt der Wandel ineffizient.
  • Forschung & Start-ups: Steuerliche Anreize und Kapitalmarktförderung für junge Innovationsfirmen.
  • Investitionsfreundliches Umfeld: Digitale Infrastruktur, schnellere Genehmigungen, geringere Energiekosten.

Fazit und Appell

Die Autoren ziehen ein klares Fazit:
„Klimaschutz ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft.“

Sie appellieren an Politik und Unternehmen, Mut zur Transformation zu zeigen. Nur wenn die Wirtschaft jetzt konsequent auf grüne Technologien setzt, kann sie neue Märkte erschließen, Risiken senken – und nachhaltiges Wachstum sichern.

Quelle: KfW / Deloitte (Oktober 2025) 👉 Zum vollständigen Studiebericht


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